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ALOISIUS - vom Fohlen zum Reitpferd

Ausrüstung: Helm und Schutzweste

Helm und Weste
... nur mit Helm und Weste
Es hat absolut nichts mit Feigheit, sondern ausschließlich mit Vernunft zu tun, wenn man sich als Reitanfänger oder auch später beim Anreiten eines jungen Pferdes mit entsprechender Schutzausrüstung schützt. Neben Schuhen mit Stahlkappen, also sogenannten "Sicherheitsschuhen" mit den Klassen S1 bis S5 (Details dazu siehe Wikipedia.de), sind ein Reithelm und eine Schutzweste unabdingbare Behüter der körperlichen Unversehrtheit des Reiters. Deshalb habe ich mich auch von Anfang an entsprechend ausgerüstet:

Mein erster Helm war ein Billigkauf und wie das Sprichwort schon sagt: "Wer billig kauft, kauft zwei mal!" So war es dann auch. Der schwarze Samthelm aus Styropor für 16,90 € sah dermaßen schrecklich auf meinem Kopf aus (vielleicht lag es ja am Kopf ;-) ), dass ich mich schnell entschloß einen schicken Casco-Helm zu kaufen, den es u.a. mit blauen Rauten (also ein bisschen bayerisch) gab. Ganz klar, dass der natürlich wesentlich teurer war: Obwohl er ein Auslaufmodell war, kostete er wegen der gefragten Farbgebung rund 60,- €. Die Ohrenschützer für den Winter - immerhin gibt es welche - gehen aber extra.
Bei der Reitweste habe ich mich vom Testurteil der Zeitschrift CAVALLO überzeugen lassen und bin auch sehr froh die knapp 100,- € teure "Protecto Flex"-Weste konsequent an zu haben, wenn ich mit Loisl reite (siehe "Reitunfall"). Was mir natürlich auch gut gefallen würde, wäre eine Airbagweste wie z.B. die "Cross Country" von Hit-Air mit ihrem integrierten Sicherheitsairbag, der sich bei einem Sturz vom Pferd automatisch aufbläst (Seilverbindung zum Sattel und volle Patrone vorausgesetzt). Mit rund 400,- € ist mir diese Weste aber doch wesentlich zu teuer!


Ausrüstung: Sattel und Steigbügel

Anja´s Rat war immer: "Spar nicht am Sattel!" Ich sollte zum Sattler "Winter" in Traunstein gehen und Loisl einen Sattel anpassen lassen. Dass man dabei zwischen 2.000,- und 6.000,- € ausgeben kann war mir klar; dass Loisl aber auch noch wachsen würde war ebenso klar. Bei einem Bummel durch Ebay fand ich einen Kaltblutsattel für rund 220,- €, über den es nur positive Kommentare und Bewertungen gab. Es handelte sich um einen Sattel von PFIFF mit der Nummer 4509, was bei vielen der Ebay-Angebote, die bis über 400,- € gingen (!), gar nicht erwähnt wurde. Über entsprechende Preissuchmaschinen habe ich den Sattel zufällig bei ZOOPLUS gefunden, der dort für 170,- € angeboten wurde. Auch dort fehlte der Hinweis, dass es der Pfiff 4509 ist. Als ich den Sattel dann kaufte, war aber klar, dass es der Pfiff war! Ich muß sagen, für so wenig Geld ist das ein toller Sattel. Er hat große, weich gepolsterte Auflageflächen, die mein Gewicht optimal auf Loisls Rücken verteilen. Natürlich ist bei dem Preis kein Sattelgurt, keine Steigbügel, keine Steigbügelriemen und kein Angstriemen dabei. All das habe ich mir dazukaufen müssen. Für den Sattelgurt habe ich den Sattel auf Loisl gelegt und den Abstand zwischen den Sattelstrippen mit einem Maßband aus Mutter´s Nähkästchen gemessen. Für die Satteldecke habe ich in Gedanken noch 3 cm dazugerechnet. Und jawohl, die Länge hat dann gepasst! Als Angstriemen habe ich nur ein Provisorium dran, aber es hält und funktioniert. Mal schaun ob Loisl dann nächstes Jahr einen Maßsattel bekommt ...

Kaltblutsattel Pfiff 4509Islandsteigbügel
Kaltblutsattel "Pfiff 4509" und gedrehter Steigbügel

Schon oft habe ich mich gefragt, warum es gedrehte Steigbügel nur als "Islandsteigbügel" zu kaufen gibt. Warum soll man die nicht für andere Pferde auch verwenden können? Oder weist die Bezeichnung nur auf den Erfindungsort hin? Obwohl ich schon Standardsteigbügel zum Sattel gekauft hatte, habe ich nicht widerstehen können, so einen Satz Islandsteigbügel bei HKM mitzunehmen, zumal HKM ja dem Kunden zusichert, er könne unbeschädigte Ware notfalls wieder zurückgeben. Ich hab sie ausprobiert und war begeistert. Die gebe ich sicher nicht zurück, eher schon die Standardsteigbügel, die ich bei jedem Aufsitzen (oder wenn ich ihn mal verliere) suchen und hindrehen muß, bevor ich reinsteigen kann. Die Islandsteigbügel hängen immer richtig: Aufsitzen, reinsteigen, das war´s - einfach saubequem! - und das Rauskommen bei einem Sturz ist auch kein Problem - hab´s schon ausprobiert ;-) (siehe "Reitunfall").


Ausrüstung: Fahrgeschirr, einspännig

Einspännergeschirr

Günstiges Einspännergeschirr über Ebay

Wer mal im Internet sucht, wird bald feststellen, dass es wenig Auswahl zum Thema "Kaltblutgeschirr" gibt. Man kann da extrem viel Geld ausgeben ..., oder man schaut auf Ebay. Tatsächlich habe ich dort für 349,- € ein Einspännergeschirr für Kaltblüter gefunden, mit dem ich sehr zufrieden bin; - ein Glückskauf sozusagen. Auf obigem Bild ist es zu sehen. Das Geschirr sah professionell aus, war gut verarbeitet und aus sehr dickem Leder und es war wirklich alles dabei, sogar Zugstränge und hellbraune Leinen. Der Qualitätseindruck war wirklich sehr hoch! Natürlich war es Loisl mit 2 Jahren noch etwas zu groß und ich mußte ein paar zusätzliche Löcher zum Verkleinern anbringen. Aber jetzt, mit 3 Jahren, passt es sehr gut. Auf dem Bild sieht man gar nicht alle Teile, es war nämlich auch noch ein Hintergeschirr dabei, das ich aber nicht (noch nicht) verwende. Wie viele "billige" Sachen kommt das Geschirr aus Asien, genau genommen aus Indien. Dafür schäme ich mich schon ein bisschen, aber der Preisunterschied zwischen "Made in Germany" und diesem Geschirr ist einfach zu groß, da legt man die Skrupel, die deutsche Wirtschaft damit zu schädigen, dann doch ab. - Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte...


Ausrüstung: Ein neuer Sattel

Loisl wird in 2 Monaten 7 Jahre alt. Wow, wie die Zeit vergeht. Es war wirklich höchste Zeit für einen neuen Sattel. Zum Einen war der "Pfiff 4509 Kaltblutsattel" ja immer nur als "Provisorium" gedacht, bis Loisl ausgewachsen sein würde und zum Anderen waren meine Reitbeteiligungen einhellig der Meinung, dieser Sattel würde Loisl an der Schulter einengen. Nachdem der Sattelbaum des Pfiff-Sattels gebrochen war, hatte ich den gleichen Sattel für 169,- Euro nachgekauft. Gut, was will man für das Geld verlangen? Der erste Pfiff 4509 hatte 3 Jahre seinen Dienst getan und ein anderer Kaltblutsattel war in der Preisklasse nicht zu finden. Trotzdem: Loisl wurde als Reitpferd immer besser und auch seine Reiter legten mit ihrem reiterlichen Können von Jahr zu Jahr zu. Jetzt musste eben auch das Teil zulegen, das Pferd und Reiter verbindet: Der Sattel.

Der Bus

Sattlermeisterin mit eigenem Bus

Sattelprobe1
Über das Internet und Empfehlungen aus dem Stall fand ich eine Sattlermeisterin in der Nähe, die sich auf Verkauf und Anpassung von Sätteln spezialisiert hat. Bei Sattlermeisterin "Stefanie Moertel" musste man jedoch lange auf einen Termin warten. Nach gut 4 Wochen war es dann so weit und die Sattelprobe stand an. Frau Moertel kam mit ihrem Bus, der voller Sättel und Sattelzubehör war. Auch meine Reitbeteiligungen waren teilweise anwesend, um zu sehen, ob ich denn was "gescheites" kaufen würde. Julia und ich hatten Loisl schon ein bisschen in der Reithalle bewegt und zeigten Fr. Moertel zuerst unseren Pfiff-Sattel. Sie zeigte uns sehr schnell auf, dass dieser Sattel zu weit hinten lag. "Bis 50 kg ist das sicher kein Problem, aber bei schwereren Reitern könnte ihr Pferd auf die Dauer ein Problem mit dem Rücken bekommen", meinte sie. Diesen Satz haben die Eltern meiner Reitbeteiligung leider etwas zu ernst genommen, in den folgenden Tagen wurde dann schwer diskutiert, wer denn wie viel wiege und ob er denn mit dem Sattel noch reiten dürfe bis der neue da wäre… :-)
Doch zurück zur Sattelprobe. Nach eingehender Befragung, Begutachtung, Vorführen und Befühlen stellte Fr. Moertel fest, dass Loisls rechte Schulter tiefer war und weniger bemuskelt. Auf hartem Boden stellten wir dann auch beide fest, dass sein rechtes Huf flacher stand als das linke. "Das müsste man ausgleichen", meinte sie. Bei der Sattelprobe legte sie uns ein Pad auf, in das man verschieden dicke Scheiben einlegen konnte, was die Ungleichheit von Loisls Schultern ausgleichen sollte. Der erste Sattel den Fr. Moertel uns auflegte war ein Massimo, aber der war mir definitiv zu hart. Mir fehlten auch die Pauschen an den Knien, ein angenehmer stabiler Sitz war das nicht. Ich ritt Loisl ein bisschen Schritt, Trab und Galopp und wollte schon fast sagen, dass mir mein alter Sattel da doch lieber sei, wurde aber darauf hingewiesen, dass die Gewichtsverteilung nun wesentlich besser sei, der Sattel das Becken aufstelle und dem Reiter dadurch mehr Bewegungsfreiheit und Möglichkeit der Einwirkung gebe. Auch Julia ritt den Sattel probe und machte ein genauso unglückliches Gesicht wie ich. Auf meine Frage in welchem Preissegment wir mit diesem Sattel liegen, kam die unangenehme Antwort: "Da sind wir bei 1.690,- Euro." Ich schluckte und meinte. "Wow, das ist aber Obergrenze!" Fr. Moertel sah mich verwundert an und meinte, dass sie mir den anderen Sattel, den sie für den "Dicken" vorgesehen hatte, dann gar nicht zu holen braucht, der liege bei knapp 2.500,- Euro. Nein, so viel wollte ich nicht ausgeben. Dass Markensättel teuer sind war mir klar, aber soo teuer? Meine Frau überzeugte mich aber durch beherztes Zureden, den teuren Sattel trotzdem mal zu probieren. Also guut, jetzt wo die Sattlerin schon mal da war…

Sommer Evolution

Der "schwebende" Sommer Evolution

Filzpad
Fr. Moertel legte Loisl nun einen Sattel von "Sommer" auf; das neue Modell "Evolution". Der Sattel lag nicht auf dem Pferderücken, sondern schien darüber zu schweben. Konnte man so stabil sitzen, oder war der Sattel einfach zu klein für Loisls breiten Rücken? Sie meinte: "Probieren sie´s einfach mal aus! Der geht wahrscheinlich mehr in die Richtung wie Sie sich das vorstellen." Ich stieg auf und war sofort positiv überrascht. Da gab es kein Hin und Her, kein Vor und Zurück. Ich rutsche automatisch in das Zentrum des Sattels und fühlte mich auf Anhieb wohl. Der Sattel war weich, die Knie hatten Sattelschluss und ich saß wesentlich weiter vorne als mit dem alten Sattel. Auch Loisl schien diesen Sattel toll zu finden, er ging vorwärts wie selten zuvor. Schritt, Trab, Galopp einfach perfekt, angenehm und richtig nah am Pferd und "im" Sattel. Eigentlich hatte ich das zuvor ja ganz anders vermutet, aber den Sattel musste ich haben. Das war er! Auch Julia war bei ihrem Proberitt absolut begeistert. "Papa, der ist super!" Tja, jetzt gab es kein Zurück mehr. Der Sattel musste es sein. Frau Moertel versprach auch noch eine Filzunterlage für Loisls rechte Schulter zuzuschneiden, die ich vorübergehend auf die Satteldecke kleben sollte. Auch den Sattelbaum wollte sie noch etwas anpassen, was bei Sommer-Sätteln problemlos möglich ist. Dann machte sie noch einige Fotos zu Vergleichszwecken in der Zukunft. Eine Woche später brachte sie mir den angepassten Sattel und das zurechtgeschnittene Filzpad. Wieder ließ sie mich ausführlich probereiten und wieder war ich hoch zufrieden. Ich glaube das war eine gute Entscheidung. Sicher, ich habe mehr Geld ausgegeben als ich wollte, aber der "Sommer Evolution" ist ein toller Sattel und nicht nur wir Reiter, sondern auch Loisl fühlt sich absolut wohl mit ihm. In drei Monaten ist Nachkontrolle, mal schaun ob wir ihn dann immer noch so toll finden...




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