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ALOISIUS - vom Fohlen zum Reitpferd

Lenken üben - gleich mit "Wist" und "Hot"

Lenken von hinten

Bodenarbeit: Lenken von hinten

Natürlich war es nun auch an der Zeit Loisl an die Leinen zu gewöhnen und ihm beizubringen wie er von hinten "gelenkt" wird. Das heißt Bodenarbeit mit den Leinen und mindestens einem Helfer, der anfangs noch führt. Ich legte Loisl das Selett an und sicherte das Brustblatt mit den Zugsträngen vor dem Herunterrutschen. Die Trense ließ er sich mal wieder sehr widerwillig anlegen, aber mit einem kurzen Schimpfer, ging es dann doch ganz gut, er hat sogar den Kopf unten gelassen.
Bodenarbeit an den Leinen
Ich zog die Einspänner-Fahrleine durch die Ringösen an Selett und Brustblatt und schnallte sie in die Trense. Wie nicht anders zu erwarten, hatte Loisl sofort wieder ein neues Spiel erfunden: "Fang die Leine." Mal fing er sich die linke Leine ein und kaute darauf rum und wenn ich diese verkürzt hatte, gleich darauf die rechte... - Schluß jetzt, raus auf den Platz! Meine Frau führte Loisl und ich ging hinter, bzw. schräg hinter ihm. Ich versuchte, verbunden mit den Worten "Wist" für Links und "Hot" für Rechts, durch entsprechendes Leinenverkürzen und -verlängern dieses Gespann zu lenken. Aber nicht nur Loisl musste sich daran erst gewöhnen, auch meine Frau hatte so ihre Probleme mit Wist und Hot ;-) . Obwohl ich die Richtung deutlich mit den Leinen Vorgab, musste meine Frau noch kräftig mithelfen Loisl in die richtige Richtung zu bringen. Eine Woche später machten wir die Übung erneut und da ging das schon deutlich besser. Zusätzlich trieb ich Loisl von hinten mit der Gerte an. Jede richtige Reaktion habe ich wie immer laut gelobt und falsche Reaktionen konnte ich mit einem nicht all zu forschen "Neiiin" verdeutlichen, weil Loisl das "Nein" ja schon gelernt hatte. Das Ergebnis war erstaunlich: Meine Frau ging am fast losen Führstrick nur nebenher, Loisl war mit beiden Ohren nach hinten voll auf mich konzentriert und lief relativ genau in die Richtung, die ich mit den Leinen vorgab. Ob nun die Kommandos Wist und Hot dabei was geholfen haben, kann ich nicht beurteilen, aber er soll sich halt schon mal daran gewöhnen. Für das zweite mal war das schon ganz gut. Trotzdem darf man auch bei Pferden die sich so anbieten wie Loisl nicht zu viel verlangen; da könnte durch die Überforderung dann das plötzliche Aus kommen, weil sie keinen Spaß mehr daran haben. Also, schön langsam weiter so, alles mehrmals üben bis es sicher sitzt, bevor etwas Neues dazukommt.

Bodenarbeit2Bodenarbeit3
Bodenarbeit mit den Leinen


Lenken üben - Kommunikationsprobleme

Irgendwann versuchten wir das Ganze ohne Führstrick und der Helfer griff nur noch ein, wenn Loisl in die absolut falsche Richtung ging. Dann ließ sich der Helfer etwas zurückfallen und ging neben mir her. Das funktionierte allerdings nur einige Meter, dann drehte Loisl ohne Vorwarnung um und wollte wieder eine "Führung von vorne" wie er es halt bisher gewohnt war. Zugegeben, an der Stelle war ich etwas zu lasch. Wie ich später feststellen konnte, war es mit einem beherzten Griff zur Gerte und etwas Rumgefuchtle vor Loisls Kopf durchaus möglich, ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Als ich das kapiert hatte, ging alles von allein. Auch wenn das Lenken noch etwas unpräzise war, so war ich doch ohne Helfer in der lage Loisl mit groben Richtungsvorgaben über den Platz zu schicken. Das Ganze war lediglich ein Kommunikationsproblem zwischen Loisl und mir, - wie so viele Probleme mit Pferden! Ich merkte auch sehr bald, dass Loisls Widerwilligkeit vom Zug an den Leinen abhing. Wollte er nicht auf Anhieb reagieren und in die vorgegebene Richtung gehen, dann zog ich stärker an der Leine, was aber nur zu Widerwilligkeit mit Kopfwerfen führte und nicht in die richtige Richtung. Loisl war noch sehr empfindlich im Maul, - ganz im Gegensatz zu den Reitschulpferden von Anja -, und ich musste ihm die Richtungsvorgaben durch "ganz leichtes Zupfen" an den Leinen vermitteln. Das war das Rezept zum Erfolg! Nun war ich in der Lage Loisl überall hin zu dirigieren, vorerst noch etwas ungenau, aber eine 0, eine 8 oder einen Zirkel konnte ich schon sehr sicher mit ihm gehen. Naja, weiter üben! Wird schon werden ...

Es funktioniert

Es funktioniert!


Rückwärtsrichten

Einige Wochen später funktionierte das Lenken und Ziehen auf dem Reitplatz absolut sicher. Präzise ließ sich Loisl durch die Pylonen dirigieren. Die "Diagnose Sommerekzem", die wir damals vom Tierarzt erhalten hatten, schmälerte seine Leistungen nicht. Ganz im Gegenteil: Das Rückwärtrichten funktionierte wohl vor allem "Mir zu liebe!" (LESEN)



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