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ALOISIUS - vom Fohlen zum Reitpferd

Dieses Kapitel ist hier nachträglich eingeschoben worden, da es unter die Überschrift "Grundausbildung" gehört. Wann was passiert ist, kann man am besten auf dem Zeitstrahl sehen!

Zirkuslektionen - Erste Versuche mit 3 Jahren

Zirkuslektionen
Loisl ist gerade 3 Jahre alt geworden und ich habe schon ein paar mal auf ihm gesessen und bin auf dem Reitplatz vorsichtig mit ihm Schritt gegangen. Ohne Vorwarnung erreichte mich eine Email, dass Ende April in Holzhausen ein Kurs für "Zirkuslektionen" mit Wolfgang Hellmayr (www.friesen.at) stattfindet. Der Kurs würde 180,— Euro kosten und Anja würde sich freuen, wenn ich teilnehme ... - Uff, konnte ich da mit Loisl schon mitmachen? Ich war erst mal ratlos, aber Anja ermutigte mich und so sagte ich zu. Gleich wollte ich probieren, ob das denn wirklich schon Sinn hatte. Auf dem Reitplatz versuchte ich mit ihm "Füßeheben". Auf das Antippen mit der Gerte und das Kommando "Fuß auf" sollte er den entsprechenden Fuß heben. Begierig danach Neues zu lernen, machte der Bursche das zu meiner Überraschung nach ein paar Versuchen schon mit.
Wenn Loisl Lust hatte, dann machte er alles mit und übermotiviert wie er gerade war, hob er sogar die anderen Füße an, obwohl ich ihn dort gar nicht angetippt hatte. Ein Zeichen, dass er verstanden hatte worum es geht und mit der Zeit ging das auch relativ zuverlässig. Als nächstes versuchte ich das relativ leidige Thema "Rückwärtsrichten" noch mal anzugehen. Wenn ich auf Loisl saß, hatte er absolut keine Lust sich auch nur einen Schritt rückwärts zu bewegen und vom Boden aus musste ich mich vor ihn stellen und mit der Hand gegen seine Nase drücken. Aber heute war das plötzlich anders: Ich stand neben Loisl und hatte die Zügel unter seinem Kinn gegriffen. Bereits auf das erste Kommando "Zuuuurück" setzte er sich in Bewegung und ging parallel mit mir 3 oder sogar 4 Schritte rückwärts, - ohne Zerren, ohne Ziehen und ohne Drücken, - wie erstaunlich! Ich bin guter Dinge, dass wir in dem Kurs zumindest das Kompliment hinbekommen könnten, zumal Loisl auch schon einen ordentlichen Diener kann, - Karotte macht´s möglich ;-). Ich schaue noch mal in das Buch "Pferde stärken mit Zirkuslektionen" von Wolfgang Hellmayr selbst und der Tierärztin meines Vertrauens Kerstin Reuber (ISBN 978-3-8404-1003-1) vom CADMOS-Verlag - zur eigenen Vorbereitung!

Fuß auf 1

"Fuß auf!"

Fuß auf 2

Das geht bei allen Vieren

Diener mit Karotte

Das geht nur mit Leckerli!


Der Zirkuskurs - von und mit Wolfgang Hellmayr (April 2013)

Wer ist Wolfgang Hellmayr?
Zitate aus www.friesen.at:
Seinen Traum, mit Pferden zu arbeiten, sie zu verstehen und ihre eigentlichen Fähigkeiten weiter auszubauen, hat sich Wolfgang schon lange erfüllt - als professioneller Pferde- und Reiterausbilder ist er heute national und international anerkannt und beweist sein Können und seine Erfahrung bei vielen Großveranstaltungen, wie Messen und kulturellen Ereignissen im In- und Ausland. Sein Augenmerk gilt der sanften, zirzensischen Arbeit mit dem Pferd. Wolfgang und Sabina Hellmayr gründeten im Jahr 2000 das Horse Training Center Hellmayr in Stadl Paura (Österreich).

"Jeder Mensch hat eine Vision, die er stetig und mit Liebe verfolgen soll."

Sie bieten unter anderem Trainingsprogramme für Pferd und Reiter an, wie z.B. die "Zirkuslektionen", an denen ich mit Loisl teilnehmen wollte.

Putzen, einladen und los!
Ich war schon am Nachmittag des Vortages am Klingerhof angekommen, um mit Loisl noch mal eine Runde zu reiten und die, einige Tage zuvor eingeübten "Fußhebelektionen" zu wiederholen. Der Bursche verhielt sich lammfromm, nur beim Aufsitzen wollte er mir überhaupt nicht entgegenkommen. Jedes mal wenn ich ihn an die Aufstiegshilfe führte, lief er ein paar Schritte zu weit oder er stand so weit von der Aufstiegshilfe weg, dass ich mich unmöglich in seinen Sattel schwingen konnte. Da ich keinen Helfer hatte, stieg ich eben ohne Aufstiegshilfe auf. Er schaute zwar etwas erschrocken als mein komplettes Gewicht über den linken Steigbügel auf ihn einwirkte, aber er konnte das problemlos ausbalancieren und so hatten wir auch das schon mal probiert; - er hätte es früher oder später sowieso lernen müssen. Das Reiten machte Spass, das Ganze wirkte nun schon viel sicherer und präziser als bisher. Auch das Füßeheben vom Boden aus, funktionierte auf Antippen mit der Gerte noch einwandfrei. Und nach erfolgreichem Rückwärtsrichten war ich mir sicher, dass wir für Hellmayr bereit waren.
Am nächsten Morgen musste ich früh raus, um Loisl zu putzen und noch ein paar Kleinigkeiten einzupacken. Mir wurde gesagt, dass Reithalfter und Gerte genügen. Mehr braucht man für die ersten Zirkuslektionen nicht. Als Anja ihren Ferdinand geputzt hatte luden wir die beiden in den Hänger und brachen in Richtung Holzhausen auf.
Jedes mal wenn Loisl mit mir im Hänger unterwegs war, stieg er am Klingerhof wieder aus und war zuhause. Diesmal erwartete er das wohl auch, aber dem war nicht so …

Hui, wo bin ich?
Vorsichtig kletterte Loisl über die Heckklappe aus dem Anhänger und bekam ganz plötzlich große Augen und ganz spitze Ohren. Laut hörte man das Einsaugen der fremden Gerüche in seine weit aufgerissenen Nüstern. Gut dass Ferdinand dabei war, er gab Loisl doch etwas Sicherheit. Kerstin, Tierärztin und Mitautorin des oben genannten Buches, zeigte uns das für Ferdinand und Loisl vorbereitete Paddock. Im Vorbeigehen konnte ich einen ersten Blick auf Wolfgang Hellmayr erhaschen. Ein älterer, eigentlich unauffälliger und sehr ruhig wirkender Typ. Ja, er strahlte genau die Ruhe aus, die ein Pferdetrainer brauchte. Und wie recht ich mit dieser Vermutung hatte, zeigte sich in den folgenden zwei Tagen. Als wir den souverän wirkenden Ferdinand und den umso unruhigeren Loisl verstaut hatten, trafen sich alle Teilnehmer im gastronomischen Teil der riesigen Reit- und Fahrhalle des "Reitstalls Fiederer".

Die Teilnehmer – 2 Gruppen
Ich schüttelte Hellmayr die Hand, der beherzt zugriff und sich in seiner freundlich-ruhigen Art als "Wolfgang" vorstellte. – Ein sympatischer Typ! Wir waren so circa 10 Teilnehmer der unterschiedlichsten Couleur mit noch unterschiedlicheren Pferden. Vom kleinen Minnishetti bis zum mächtigen Kaltblut waren alle Hauptrassen vertreten. Noch unterschiedlicher war deren Ausbildungsstand, der vom absoluten Neuling, und das war Loisl schließlich, bis zum komplett ausgebildeten Dressurpferd reichte. Eines war in diesem Kurs jedoch wie immer und zwar die Minorität des männlichen Geschlechts. Wir brachten es immerhin auf zwei männliche Teilnehmer. – Gott sei Dank war ich also nicht alleine! Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, die vor allem den Ausbildungsstand der Pferde zum Inhalt hatte, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, - die Anfänger und die Fortgeschrittenen. Fortgeschritten waren schlichtweg alle, die schon mal an einem Hellmayr´schen Zirkuskurs teilgenommen hatten. Aber so genau ging das nicht. Es war durch diese eher willkürliche Aufteilung zumindest sichergestellt, dass jede Gruppe ein männliches Mitglied bekam, denn Rudi, der andere männliche Teilnehmer, hatte mit seinem 11-jährigen Warmblut-Wallach schon mal so einen Kurs mitgemacht. Leider galt das aber auch für Anja mit ihrem Ferdinand und so musste Loisl ohne ein bekanntes Pferd mit der Anfängergruppe antreten …

Mit Reittrense in die kleine Halle
Gehorsamkeitsübung
Gehorsamkeitsübung
Die Anfängergruppe war zuerst dran. Mit Reittrense und Gerte sollten wir uns in der Halle treffen. Zu meiner großen Enttäuschung waren wir nicht in der großen Reit- und Fahrhalle, sondern in der kleinen Übungshalle mit ihrem feinsandigen aber leider sehr feuchten Bodenbelag. Immerhin ging Loisl ohne großes Rumbocken mit mir in die Halle. Unruhig zog und zerrte er am Zügel und es brauchte große Konzentration und viel Kraft den Burschen unter Kontrolle zu halten. Immer wieder strebte er zum Ausgang und wollte zu Ferdinand in´s Paddock zurück. Die fremde Umgebung, die fremden Menschen und die vielen Pferde und Gerüche um ihn herum machten ihm scheinbar mächtig Angst. Jedes Pferd-Mensch-Gespann suchte sich einen Platz in der Halle und Hellmayr stellte sich in die Mitte. Intensiv ging er auf jedes Pferd einzeln ein, dann waren Loisl und ich an der Reihe. Ich zerrte den abgelenkten Loisl in die Mitte der uns aufmerksam beobachtenden Teilnehmer. Wir sollten dort die Grundübungen "Stillstehen", "Füße heben" und "Rückwärtsrichten" zeigen. Loisl wollte nicht stehen bleiben und Hellmayr musste mit einem kleinen Klapps auf den Kopf eingreifen. – "Hey stopp, mein Pferd schlage nur ich", war mein erster Gedanke, aber der kleine Klapps war genau richtig und verfehlte sein Ziel nicht. Loisl war bei Hellmayr und mir und drehte auf meine Ermahnung seine Ohren in meine Richtung. Zwei oder drei mal musste ich noch zum Zügel greifen, aber dann stand Loisl still und konzentrierte sich auf mich während ich hinter ihm herumging. Mit dem Fuß angestoßen, hob er nacheinander brav die Vorderhufe und das Rückwärtsrichten machte er auch mit. – Na also, was wollte ich mehr? Ich lobte ihn laut und Hellmayr versprach mit seinem österreichischen Dialekt: "Dem lerna ma haid uund moing des Kompliment, kaa Problem!" – Ich war mächtig stolz, immerhin war Loisl mit seinen gerade mal drei Jahren der jüngste Teilnehmer und das Kompliment hatte ich mir schließlich für diesen Kurs vorgenommen …

Übungshalle

In der kleinen Übungshalle


Der Kampf: Hellmayr gegen Loisl
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Diashow: Kompliment mit Hellmayr
Als wir zum zweiten mal an der Reihe waren, übernahm Hellmayr Loisl´s Zügel. Mit seiner unglaublichen Ruhe beruhigte er Loisl und legte ihm eine Longe über den Rücken. Die Schlaufe am vorderen Ende der Longe legte er mit „Fuß auf“ um Loisl´s linkes Bein, direkt über dem Huf und zog die Schlaufe zu. In aller Ruhe verkürzte er die Zügel durch einen Knoten auf halber Halslänge. Nun griff er unter Loisl´s Bauch durch und zog das freie Ende der Longe auf die linke Seite. Ruhig und detailliert kommentierend zeigte er uns, wie man ein Pferd zum ersten mal in´s Kompliment bringt: Die rechte Hand greift parallel zum Pferdebein nach unten und hebt mit einem „Fuß auf“ das Bein an, die linke Hand zieht den Gurt unter dem Bauch nach, mit Nachgreifen der Longe stand Hellmayr nun neben Loisl, dessen Bein bis fast zum Bauch angezogen war. Mit der rechten Hand griff er nach den verknoteten Zügeln und mit dem Kommando „Zuurück!“ und „Kommmplimenttt!“ zog er Loisl nach hinten und der Kampf begann: Da Loisl nicht wusste, was von ihm verlangt wurde, versuchte er mit wildem Schlagen des linken Vorderbeines dieses aus der Longe zu befreien. Immer wieder hüpfte er auf den drei verbleibenden Beinen rückwärts und drehte sich dabei auch noch nach rechts. Aber Hellmayr gab nicht auf; ruhig zog er immer weiter und wiederholte das Kommando „Kommmplimenttt!“ immer wieder. Mit der Zeit ging Loisl die Kraft aus und er begann das rechte Bein stehen zu lassen, dadurch ging sein Widerrrist nach unten und das Karpalgelenk (vielen sagen Knie dazu, obwohl es das nicht ist) des linken Beines näherte sich dem Boden. Mit einer stoischen Ruhe zog Hellmayr weiter und Loisl war im Kompliment. Sofort ließ Hellmayr Longe und Zügel aus und ging mit dem Kommando „Und auff!“ nach vorne. Loisl folgte ihm sofort und war heilfroh wieder auf allen Vieren stehen zu können. Selbst dem Profi Hellmayr war anzusehen, dass das keine leichte Geburt war. Trotzdem führte er das Ganze noch mal vor und brauchte dann ein anderes Pferd um wieder zu Kräften zu kommen ;-) ...

Mittagspause mit Schnitzel
Die zweite Gruppe, die sogenannten "Fortgeschrittenen" waren nun dran und Loisl und ich hatten Pause. Begeistert drängte Loisl in Richtung Paddock zu Ferdinand, doch der wurde von Anja bereits aufgezäumt. Enttäuscht und wiederholt laut wiehernd blieb Loisl im Paddock alleine zurück; das passte ihm gar nicht. Ich verfolgte interessiert die Fortschritte der zweiten Gruppe. Anja´s Ferdinand hatte heute keinen Bock auf Kompliment. Das schien Anja ziehmlich peinlich zu sein, machte er das zu Hause doch immer einwandfrei! Aber, wie Hellmayr schon zu mir gesagt hatte: "Jo, dahaam ham ma olle dee besten Pferd ..." Mit gutem Zureden und unter Zuhilfenahme der Longe hat Anja es dann aber doch geschafft. Dann war Mittagspause. Eine Zeit für Gespräche und um das Erlebte noch mal durchzusprechen. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Von einer nahe gelegenen Bauernwirtschaft wurden riesige Portionen Schnitzel, Steak, Salate und Pommes Frites herbeigeschafft; Portionen die kein normal Sterblicher verdrücken kann. In der Zwischenzeit beruhigte sich Loisl ein bisschen, weil er ja zusammen mit Ferdinand im Paddock stehen durfte.

Bestätigung des Kompliments durch Hellmmayr
Wolfgang hatte schon am Vormittag angekündigt, dass am Nachmittag wir selbst dran wären, daher trottete ich fast genauso aufgeregt wie Loisl in die Halle. Tja, ein neues Spiel, ein neues Glück, wie es so schön heißt. Wolfgang erklärte mir, dass er das Kompliment mit Loisl noch einmal machen müsse, - zur Bestätigung! Es ging schon wesentlich leichter als am Vormittag, aber immer noch mit viel Gegenwehr von Loisl. Dann war ich dran :-( …

Ich gegen Loisl, - bis an´s Ende der Kraft
Diashow rxx
Diashow: Kompliment mit mir
Gespannte Blicke aus allen Richtungen; - schafft der das? Erst die Grundübungen, dann die Longe drüber. Rechte Hand an der Longe unten, linke an der Longe, die unterm Bauch herumführt, dann das Kommando "Fuß auf!" und Longe nachgreifen. Das war geschafft, ich stand neben Loisl und hatte sein linkes Bein über die Longe angewinkelt. Dann die Zügel mit der rechten Hand gegriffen und mit dem Kommando "Zurück" und "Kooomplimentt!" voller Zug nach hinten. Loisl kannte nun das Prozedere schon, aber eben nicht mit mir! Heftig versuchte er stehen zu bleiben und sein Bein auszustrecken, aber ich blieb dran. Immer wieder hüpfte er rückwärts und zog nach vorne, aber ich blieb immer noch dran. Keuchend und am Ende meiner Kraft, hörte ich Hellmayrs Stimme: "Do dearfst jetz need aufgehm!" Ich hing mit meiner ganzen Kraft und meinem kompletten Gewicht drin und … - Loisl gab endlich auf! Er kniete sich mit dem linken Bein in den Sand und senkte sogar den Kopf bis auf den Boden. Ich ließ sofort nach und lobte ihn mit Klopfen auf den Hals. Anerkennende Rufe drangen von ringsum zu mir. Ich prustete und lehnte mich vollkommen KO an Loisl und die Rufe gingen in Lachen über. Egal, ich hab´s geschafft. Ich musste das an diesem Nachmittag noch zwei mal machen und es ging immer leichter. Loisl blieb sogar freiwillig im Kompliment bis ich ihn mit "Uuund auf!" wieder hochholte. Der erste Tag war zu ende, die Rückfahrt zum Klingerhof verlief reibungslos. Loisl war heilfroh wieder zu Hause zu sein und ehrlich gesagt, - ich auch!

Der zweite Tag
Rutiniert wie bei alten Profis verlief am nächsten Morgen das Verladen und die Anfahrt zum Reitstall Fiederer. Loisl war erstaunlich ruhig, ja er hatte sich ohne Gegenwehr aufhalftern und verladen lassen. War sein Vertrauen zu mir so groß oder empfand er den ersten Tag als gar nicht so schlimm? Anja meinte, dass der Bursche schlichtweg noch absolut KO war. Wir waren wieder zuerst dran. Willig ging Loisl mit mir in die Halle und blieb wirklich seelenruhig neben mir stehen! Wow, ist das wirklich das selbe Pferd wie gestern, fragte ich mich. Loisl kannte das nun schon alles und die Aufregung des Vortags war wie weggeblasen. Ich ließ ihn frei stehen ohne die Zügel festzuhalten. Er stand meistens sehr nah bei mir und suchte mit der Nase meine Nähe und meinen Geruch. Hie und da lenkte ihn ein vorbeilaufendes Pferd der Kursteilnehmer ab, aber er wirkte wirklich sehr gelassen. Ich musste mit ihm an diesem Tag ein paar mal das Kompliment machen und es ging immer leichter. Auch mit Einsatz der Gerte und auf der rechten Seite hat es funktioniert, obwohl ein Pferd ja nicht rechts und links kennt, sondern nur rechts oder links und somit das rechte Kompliment vollkommen neu erlernt werden musste. Als wir am Nachmittag noch den spanischen Schritt mit ihm probieren wollten, reagierte er gar nicht mehr auf Hellmayr´s Stimulation am Kniegelenk, äh verzeihung, vorne ist ja das Ellbogengelenk. Man konnte seinem Blick und dem hängenden Kopf ansehen was er sagen wollte: "Habt´s mich doch gern, mir reicht´s!" Wir hörten auf, der Bursche war echt ausgepowert und damit war weniger die körperliche Konstitution gemeint, als vielmehr die mentalen Kräfte. Hellmayr hatte uns an anderen Teilnehmern schon gezeigt, wie es nach dem Kompliment mit den "Übungen der Defensive" weitergeht, und zwar mit dem Knien, Hinlegen und Sitzen. Viel später kommen dann die "Übungen der Offensive" dazu: Das "ja"- und "nein"-Sagen, der spanische Gruß, der spanische Schritt, Steigen, Piaffe, Passage und dann diverse Übungen im Sattel (auch das Kompliment im Sattel, wie Anja das auf dem Bild unten vormacht!).

Kompliment rechts

Kompliment auf der rechten Seite


Kompliment im Sattel

Anja´s Kompliment im Sattel


Resümee
Loisl und ich hatten in den zwei Tagen viel gelernt, das es nun weiter zu vertiefen galt. Sicher war das Kompliment dabei der zentrale Höhepunkt, aber nicht minder wichtig war für Loisl einmal woanders zu sein und zu begreifen, dass ich ihn wieder nach Hause bringe und er von Nichts und Niemandem etwas zu befürchten hatte; - weder von einer fremden Umgebung, noch von fremden Menschen oder Pferden. Ein sehr wichtiger Schritt zu einem selbstsicheren und ausgeglichenen Pferd. Danke Wolfgang Hellmayr! Beim nächsten Kurs bin ich wieder dabei und dann zeigen wir (Loisl und ich) Dir das perfekte Kompliment! :-)

Kompliment mit mir

Jetzt geht das ganz leicht!




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