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ALOISIUS - vom Fohlen zum Reitpferd

Erster Kontakt mit der Kutsche

Schon öfter war ich beim Spazierengehen mit Loisl an der Kutsche vorbeigegangen. Die stand dabei aber in der Gerätehalle und ich weiß nicht, ob er nun die Kutsche als Einzelobjekt erkannt hat oder als Teil der Halle. Eines Tages machte Anja eine Ausfahrt mit der Kutsche und ich kam zufällig mit Loisl vorbei. Während das Kutschpferd eingespannt wurde, ich glaube es war Ferdinand - der Boss, habe ich Loisl an der Kutsche schnuppern lassen. Er war dieser gegenüber recht aufgeschlossen und interessiert. Ich blieb bewusst stehen, damit Loisl zusehen konnte wie Ferdinand eingespannt wurde und Anja dann losfuhr. Ich lief mit ihm hinterher und, da das Trittbrett der Kutsche unmittelbar vor mir war, stieg ich auf die Kutsche auf und führte den erstaunten Loisl hinterher. Als die Kutsche den Hof verließ, stieg ich wieder ab. Loisl schien damit kein Problem zu haben.

Julinka mit Loisl

Um Loisl auf eine größere Kutschfahrt auf dem Feldweg vorzubereiten, musste ich selbigen erst mal mit ihm erkunden. So weit war er noch nie weg vom Stall. Als beruhigende Unterstützung beschloss ich "Julinka" mitzunehmen, eine ältere Kaltblutstute, die zu dem Zeitpunkt trächtig war und somit keinen Gedanken an Ungehorsam verschwendete, sondern nur die nötigsten Bewegungen ausführte. Meine Frau führte Julinka voraus. Ihre Ruhe übertrug sich auf Loisl und wir konnten den beiden problemlos folgen, auch über die kleine Holzbrücke und entlang der doch recht viel befahrenen Autobahn. Am nächsten Tag konnte ich die Strecke auch alleine mit Loisl gehen, erst etwas unruhig, aber mit jedem der folgenden Spaziergänge ging es sicherer und unproblematischer.

Erster Kutschenkontakt

Dann war es so weit, ich hatte mit Anja ausgemacht Kutsche zu fahren und Loisl mitzunehmen. Wir spannten Ferdinand an und ich setzte mich gespannt, mit Loisl am Führstrick und vor allem mit Lederhandschuhen ausgerüstet, auf die Rückbank der Kutsche. Vorsichtshalber hatte ich auch die Kette in das Stallhalfter eingeschleift und den Führstrick direkt an der Kette befestigt. Das verlieh dem Ganzen zwar etwas mehr Nachdruck, aber Loisl hatte ja schon gezeigt, dass er trotzdem jemanden mitschleifen konnte (siehe "Loisl erhält eine Lektion"). Dann fuhr Anja los. Auch Loisl setzte sich in Bewegung und hatte plötzlich noch größeres Interesse an der Kutsche. Er beschnupperte alle Teile an die er von hinten herankam und berührte sie teilweise auch bewusst mit der Nase. Etwas unruhig lief er dann ein kleines Stück neben der Kutsche um nach vorne zu Ferdinand sehen zu können. Ich lobte ihn laut und unaufhörlich, wahrscheinlich ist das Anja auf die Dauer auf den Wecker gegangen, aber Loisl hat dadurch kapiert, dass das gut war so wie er das machte. Nach der Brücke lief ich mit Loisl ein bisschen vor Ferdinand und der Kutsche her und auch rechts neben Ferdinand, wo Loisls Platz ja zukünftig einmal sein sollte. Wir ließen uns wieder zurückfallen und ich stieg wieder auf. Dann ließ Anja Ferdinand traben. Es hätte mich fast von der Kutsche gezogen, weil Loisl trotz dem lauten Kommando "Teeerabb" zu spät reagierte, aber dann trabte auch er. Wieder und immer wieder lobte ich ihn mit "Guuut", "Braaaav", "Ja so ein Feiiiner" und es schien ihm tatsächlich Spaß zu machen. Logo, so viel war er noch nie gelobt worden.

Loisl neben Ferdinand



Feinde in Sicht!

Wir fuhren ein ziemlich langes Stück auf dem Feldweg als Loisls Feinde in Sicht kamen: Kühe - viel mehr Tiere, die mal Kühe werden wollten - also Jungvieh. Sie standen unmittelbar am Wegesrand und nur ein kleiner Stacheldrahtzaun trennte sie von Loisl. Gut dass Ferdinand dabei wahr; souverän schritt er an den "Monstern" vorbei und Loisl blieb bei aller Gegenwehr nichts anders übrig als auch an ihnen vorbeizugehen. Natürlich hielt er dabei maximalen Abstand, riss die Augen auf, hielt den Kopf hoch erhoben und war bereit einem Angriff sofort zu entfliehen. Die Monster schauten aber nur verdutzt auf diese bunte Gesellschaft, bei der ein Pferd die Kutsche zog, während das andere diese zu schieben schien. Wir drehten um und mussten nochmal an den "wilden Bestien" vorbei. Loisl nahm das diesmal schon sehr gefasst, Ohren und Augen waren zwar noch bei den Kühen, aber das Ganze ging wesentlich ruhiger und ohne Reissen am Führstrick. Wir trabten zurück und Loisl ging langsam aber sicher die Kondition aus. Der Zug auf dem Führstrick wurde immer größer und mein Arm wurde immer länger. Wir waren beide froh als Anja mit Ferdinand wieder im Schritt ging. Aber Loisl hatte sich doch recht wacker geschlagen. Die Bewegungen und Geräusche der Kutsche, gerade auf diesem Feldweg aus Kies, hatte er gut ertragen und seine "großen Feinde" waren nach zweimaliger Begegnung gar nicht mehr so groß. Es folgten noch einige Fahrten dieser Art und langsam gewöhnte sich Loisl an das Mitlaufen mit der Kutsche.

Feinde in Sicht!

"Hilfe!"




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